Männer gönnen sich mehr als Frauen – der Treat-Index

tandem-skydivers_1000x600Der düstere Winter, noch gut in Erinnerung, verlockt viele Menschen, sich zwischendurch etwas zu gönnen – einfach um in bessere Stimmung zu kommen. Dahinter stehen harte Fakten: Zum zweiten Mal erhob MasterCard mit dem „Treat-Index” ein Stimmungsbild rund um die kleinen Freuden (also „Treats”) des Alltags quer durch Europa. Die Zahl jener, die solche Treats schätzen, stieg seit Januar 2014 von 33% auf 42%. Dabei ist der finanzielle Aufwand oft irrelevant, aber wenn es doch mal um größere Beträge geht, sind Männer ganz klar vorn.

Mehr als 15.000 Personen wurden in 17 Ländern dazu befragt. Die Studie ergab, dass beide Geschlechter die stimmungsaufhellende Wirkung von Treats schätzen. Entgegen der verbreiteten Ansicht sind es aber Männer, die deutlich mehr für diese Selbstbelohnungen ausgeben als Frauen. Fast jeder fünfte Mann (18%) gibt dafür mehr als 100 Euro aus, was nur auf 8% der Frauen zutrifft. Somit neigen doppelt so viele Männer wie Frauen dazu, hohe Beträge in diese Treats zu investieren.

Bei den Motiven für diese Ausgaben wandelt sich das Bild. 51% der Frauen geben an, dass sie sich solche Ausgaben leisten, um ihre Stimmung aufzuhellen; nur 33% der Männer geben das zu. Das bedeutet, dass Männer zwar tendenziell mehr dafür ausgeben, aber weniger Freude aus diesen kleinen Alltagsfreuden ziehen. Die meiste Freude aus Treats erleben Frauen aus der Türkei (67%), wo zugleich auch die größte Freude aus Treats unter Männern zu finden ist (51%).

Wie im Vorjahr gab auch diesmal eine Mehrheit an, sich wegen dieser kleinen Alltagsfreuden keine Gewissensbisse zu machen (58%), ja diese Treats werden geradezu als Grundrecht angesehen. Allerdings geben Frauen dafür nicht nur weniger aus, sie neigen auch eher dazu, deswegen Schuldgefühle zu entwickeln. Besondere Bedenken haben die Frauen in Schweden, wo 26% solche Gefühle angeben (gegenüber nur 16% bei schwedischen Männern). Zugleich liegt hier der Anteil der “Big Spender” für Treats (über 100 Euro) mit 19% gleich vier Mal so hoch wie unter Frauen (5%).

Doch wie oft gönnt man sich solche kleinen Freuden? Hier sind sich die Geschlechter weitgehend einig: 18% der Männer und 17% der Frauen quer durch Europa gewähren sich mehr als einmal im Monat eine solche Belohnung. Männer neigen mit 24% (gegenüber nur 13% bei Frauen) stärker zu aufwändigen Treats wie Reisen, Unterhaltung und Technologie, während bei Frauen kostengünstigere Treats wie Kosmetikprodukte, Magazine und Süßigkeiten dominieren. Unter den Treats bei Männern in Griechenland dominieren (durchaus teure) Reisen (45% geben dies dort  an). Dagegen begnügen sich beispielsweise 57% der Frauen in Rumänien mit Lippenstift oder anderen Kosmetik-Artikeln.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Männer mehr für Erlebnisse ausgeben – denn 18% der Männer belohnen sich am Wochenende, was nur auf 13% der Frauen zutrifft. Letztere bringen sich mehr Freude in den Alltag, während Männer eher die Freizeit als Ausgleich und “Treatzeit” sehen.

Javier Perez, Präsident MasterCard Europe, zu den Ergebnissen: “Der MasterCard Treat Index zeigt, dass solche kleine Alltagsfreuden unabhängig vom Wert speziell den Winter aufhellen. Es ist ermutigend, dass bei aller wirtschaftlichen Unsicherheit die Menschen in Europa gelegentlich in ihre eigene Lebensfreude investieren.”

Einige regionale Highlights aus der Studie:

  • Schweden haben die stärksten Gewissensbisse bei der Selbstbelohnung (21%), dagegen haben Türken (8%) und Russen (9%) dies am wenigsten.
  • Türken belohnen sich am ehesten mindestens einmal monatlich (71%), Tschechen am wenigsten so häufig (27%).
  • Generell neigen Jüngere weitaus stärker zur Selbstbelohnung (60%) als Menschen der Baby-Boomer-Generation (34%).

Anmerkungen zur Studie: Die Untersuchung wurde von Toluna in 17 verschiedenen Ländern durchgeführt: Belgien Deutschland, England, Frankreich, Griechenland, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn. Es wurden 15.129 Konsumenten zwischen dem 1. und dem 15. Oktober 2014 befragt.

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